Swiss Made = Swiss Made?

Wird jeder einzelne Komponent in der Schweiz hergestellt? Wie viel “Schweiz” steckt in einer Armbanduhr wenn Swiss Made auf dem Zifferblatt steht?

Die Schweiz steht für Qualität und Zuverlässigkeit. Es spricht nichts dagegen, dass wir die besten mechanischen aber auch Quarz-Uhrwerke herstellen.

  1. Für die Definition einer Schweizer Uhr wird auf die Uhr als Endprodukt dargestellt. Mindestens 60 Prozent der Herstellungskosten müssen in der Schweiz anfallen. Das entspricht nämlich den allgemeinen „Swissness“-Kriterien für Industrieprodukte.
  2. Das Uhrwerk spielt allein natürlich ebenfalls eine bedeutende Rolle. Bestandteile aus schweizerischer Fabrikation müssen mindestens 50 Prozent des Werts eines Uhrwerks ausmachen und für das Uhrwerk müssen mindestens 60 Prozent der Herstellungskosten in der Schweiz anfallen.
  3. Gestützt auf das Markenschutzgesetz muss die technische Entwicklung einer Uhr oder eines Uhrwerks in der Schweiz stattfinden. Das Zusammensetzen und Einschalen des Uhrwerks sowie die Endkontrolle der Uhr bzw. des Uhrwerks muss in der Schweiz sein.

Diese Kriterien waren nicht immer so, denn sie traten erst seit dem 1. Januar 2017 in Kraft. Da gewisse Marken solch Anforderungen noch nicht nachkommen können, haben sie noch eine Galgenfrist von zwei Jahren erhalten um auf das neue Swiss Made umzustellen.

Was man zusätzlich noch beachten muss, ist dass Swiss Made ist somit nicht gleich Swiss Made ist. Bei einer Marke wie Omega oder IWC steckt mehr Swissness drin als bei einer Mondaine. Logischerweise gibt es dazu noch wesentliche Qualitätsunterschiede vor allem in Betracht der Genauigkeit der mechanischen Uhr.

Gemäss dem Verband der schweizerischen Uhrenindustrie schafft jede “zertifizierte” Swiss Made Uhr einen zusätzlichen Gewinn von 20 Prozent. Diese Prozentzahl bringt den Herstellern somit jährlich mehrere Milliarden Gewinn ein.