Mechanisches Uhrwerk von besonderer Konstruktion, das eine Gangautonomie von acht Tagen aufweist. Meistens werden dazu zwei Federhäuser verwendet. Bei Grossuhren stellt eine solche Gangreserve keine besonderheit dar. Seit den 90er Jahren sind Armbanduhren mit hoher Gangautonomie wieder im Trend. Oftmals sind sie mit einer Gangreserveanzeige auf dem Zifferblatt ausgestattet.
Zeitanzeige mit einem Stunden und Minutenzeiger. Heute besitzen die meisten Armbanduhren eine analoge Zeitanzeige. Die elektronische oder sogar elektrische Digitaluhr, welche in den 70er Jahren den Markt dominierte, hat ihre Bedeudung wesentlich verloren.
Dient zur Verschönerung des mechanischen Uhrwerks. Und zwar werden die Kanten gebrochen und zu einem Kantenwinkel von 45 Grad geschliffen. Sie kann maschinell oder von Hand ausgeführt werden.
Ein komplizierter Teil des mechanischen Uhrwerkes mit der Form eines Schiffsankers. Er wird aus Messing, Stahl oder neuerdings auch aus Silizium gefertigt. Seine Aufgabe besteht zum einen darin, die Kraft vom Räderwerk auf die Unruh zu übertragen, um deren Schwingungen aufrechtzuerhalten. Zum anderen verhindert er das ungebremste Ablaufen des aufgezogenen Räderwerks.
Die Ankerhemmung ist heute die am weitesten verbreitete Hemmung bei mechanischen Uhren. Sie wurde am Anfang des 18. Jahrhunderts erfunden und zwar vom englischen Uhrmacher Thomas Mudge. Sein Schüler hat sie ab 1757 aber so weiterentwichelt, dass sie auch in Taschenuhren Verwendung finden konnte. In der Uhrengeschichte findet man verschiedenste Arten von Ankerhemmungen, wobei heutzutage die Schweizer Ankerhemmung unangefochten das Feld führt.
Eine Uhr ist amagnetisch, wenn sie gegen die negativen Einflüsse magnetischer Felder geschützt ist. Aus diesem Grund werden für gewisse Uhrenteile spezielle Legierungen, Beschichtungen oder Materialien verwendet. Nivarox zum Beispiel, ist eine spezielle Metalllegierung welche ermüdungsarm, nahezu amagnetisch und zusätzlich einen sehr geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweist. Bei älteren mechanischen Uhrwerken hat man jeweils ein Weicheisengehäuse um das Uhrwerk montiert, um so das Werk zu schützen. Neuerdings verwendet man für die magnetisch anfälligen Komponenten das Halbmetall Silizium. Wenn eine Uhr magnetisiert ist, steht sie still oder geht stark vor.
Bei einer Automaikuhr erhält die Zugfeder ihre Antriebskraft durch die sich drehende Schwungmasse des Rotors. Bei Taschenuhren hat man anfangs einen Hammeraufzug verwendet um das Federhaus aufziehen zu können. Die erste automatische Taschenuhr wurde 1777 von Abraham-Louis Perrelet erfunden mit Rotor und Wechsler. Die erste Serien-Armbanduhr mit automatischem Aufzug geht auf den Engländer John Harwood zurück. Er liess sie 1924 patentieren. 1931 stellte Rolex die erste Armbanduhr mit (einseitig wirkendem) Rotoraufzug vor.
Silberweisses, schmiedbares Metall aus der Gruppe der Erdalkalimetalle. Legierungen mit Berylliumzusatz zeichnen sich durch eine ausserordentliche Härte, Festigkeit und Elastizität aus. In Uhrwerken wird Berylliumbronze zur Herstellung von Unruhen verwendet (Glucydur).
Uhrengehäuse, Uhrenband oder Schmuckstück in einer Materialkombination von zwei verschiedenen Metallen wie zum Beispiel Edelstahl, Titan, Rotgold, Gelbgold, Weissgold oder Platin. Das Metall kann auch beschichtet sein.
Stil lang handwerklicher Tradition zum Beispiel Zeiger oder Schrauben blau anzulassen. Der Stahl erhält eine blaue Oxidationsschicht wenn man ihn auf ca. 320 Grad erhitzt. Abraham-Louis Breguet hat diese Methode erstmals in Uhren angewendet um sie zu Verzieren.
Die Breguetspirale wurde 1795 durch Abraham-Louis Breguet erfunden. Er hat die bestehende Unruhspirale mit einem hochgebogenen äusseren Ende optimiert um somit mehr Präzision schaffen zu können.
Sehr elegante und klassische Zeigerform mit einem Loch in der Spitze. Zusätzlich werden die Zeiger noch gebläut.
Eine Brücke ist ein ausgeformtes Metallteil, in welchem sich mindestens ein Zapfen eines Drehteils einer Uhr bewegt. Zudem ist sie an beiden Enden fest verschraubt. Wie auch andere Uhrenteile besteht sie aus Messing (Kupfer-Zink-Legierung). Sie erhalten ihren Namen normalerweise nach demjenigen Drehteil, für das sie ein Lager sind, wie zum Beispiel die Federhausbrücke, Räderwerkbrücke oder Ankerradbrücke.
Carillon ist ein Glockenspiel und Variante der Minutenrepetition bei der die Viertelstunden von drei Hämmern auf drei Tonfedern geschlagen wird und somit eine Melodie ertönt. Carillon ist die französische Bezeichnung für ein Turmglockenspiel.
Der Lagerstein (Rubin) ist in einem Ring gelagert, welcher mit Schrauben aufs Werk geschraubt wird. Damit hatte man früher die Möglichkeit, sie bei einem Bruch einfacher zu ersetzen. Chatons werden heutzutage nur aus ästhetischen Gründen verwendet, denn heutzutage werden sie unmittelbar in zum Beispiel Brücken oder Platinen eingepresst.
Chronographen sind Uhren, welche die Normalzeit anzeigen und denen ein zusätzlicher Mechanismus angefügt wird, welcher es erlaubt, Zeitabschnitte zu stoppen. Das Wort Chronograph kommt vom griechischen. Chrono bedeutet Zeit und Graph Schreiben. Der erste Chronograph wurde im Jahre 1822 von Rieussec erfunden, jedoch damals wurden die Zeitintervalle noch mit einem Schreibstift markiert.
Auch Schleppzeiger genannt. Damit lassen sich zwei oder mehr Vorgänge simultan stoppen, sofern sie gleichzeitig beginnen. Über einen speziellen Drücker (meist bei 10 Uhr oder auf der Krone) lässt sich der Schleppzeiger beliebig oft anhalten. Diese Vorrichtung ermöglicht es, Zwischenzeiten ganz einfach abzulesen um dann den unterdessen weiterlaufenden Chronographenzeiger wieder zu synchronisieren.
Ist ein Gütesiegel welches an Zeitmesser vergeben wird, die bestimmte Ansprüche im Bezug auf präzision und Zuverlässigkeit erfüllen. Die bekanteste Prüfstelle ist die COSC (Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres) welche das Werk 15 Tage lang in verschiedenen Temperaturen und Lagen prüft. Die mittlere tägliche Gangabweichung darf bei -4 und +6 Sekunden liegen. Wenn das Werk den Test erfolgreich besteht, darf auf dem Zifferblatt die Bezeichnung "Chronometer" stehen und mit einem entsprechenden Zertifikat vermarktet werden.
Es ist ein durch Scheidewände separiertes Email mit verschiedenen Farben. Das Email wird mit einem Gold-Draht separiert und auf dem Zifferblatt befestigt. Nach jedem Farbauftrag ist ein Brennvorgang erforderlich welches die Prozedur sehr aufwändig macht.
Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (Offizielle schweizerische Chronometer-Prüfstelle). Eidgenössische Behörde mit Hauptsitz in La Chaux-de-Fonds sowie Niederlassungen in Biel, Genf und Le Locle, die alle offiziellen Chronometerprüfungen durchführt und die entsprechenden Gangzeugnisse ausstellt. Die Bezeichnung COSC existiert seit 1973. Marken wie Breitling, Omega, Tissot oder Rolex lassen ihre Werke an dieser Prüfstelle prüfen.
Uhrstein ohne Bohrung. Er wird mit seiner flachen Seite über einem Lochstein montiert, um das Höhenspiel der Welle zu begrenzen. Die Lager für die Unruhwelle sind in der Regel mit Decksteinen ausgestattet. Bei sehr hochwertigen Kalibern werden auch die Anker- und Ankerradlager mit Decksteinen versehen.
Darstellung der Uhrzeit in Ziffern. Digitale Indikationen für Stunden, Minuten, Sekunden und/oder Datum. Bei den elektronischen Quarz-Armbanduhren erfolgte die digitale Zeitanzeige zunächst über LED, die wegen des hohen Stromverbrauchs schon bald durch LCD ersetzt wurden.
Uhr mit je einem Zifferblatt auf der Vorder- und Rückseite. Aktuelle doppelseitige Armbanduhren gibt es zum Beispiel von Jaeger-LeCoultre „Reverso duo-face“ oder von Patek Philippe „Sky Moon Tourbillon“.
Feiner Käfig im Uhrwerk aus Stahl, Titan, Aluminium oder in Gold. Meistens spricht man von einem Tourbillionkäfig bei welchem die Herstellung besonders kompliziert und zeitaufwendig ist. Im Käfig befindet sich nämlich die Unruh, Unruhwelle, Unruhspirale, der Anker und das Ankerrad.
Im Gegensatz zum Brückenwerk wird nahezu das gesamte Räderwerk (Ausnahme Anker, Ankerrad und Unruh) unter einer weiteren Platine gelagert. Erfinder der Dreiviertelplatine war Adolph Lange, welcher damit das Zusammenbauen eines Uhrwerks vereinfachen wollte.
Im Deutschen auch Anzuguhr genannt. Neben einem besonders flachen Gehäuse charakterisiert ein Drei-Zeiger-Modell für die Angabe von Stunden, Minuten und Sekunden die zurückhaltende Gestaltung. Aufgrund ihres puristischen Designs lassen sich Dress Watches besonders gut mit Anzügen kombinieren und passen fast zu jedem Stil.
Meist spricht man von den Chronographendrücker, welche das Starten, Stoppen und Nullstellen auslösen. Es kann durchaus bei einer Minutenrepetition (Auslösen des Schlagwerks) oder bei Weltzeituhren (Verstellen der Zeitzonen) vorkommen.
Edelstahl ist eine Legierung aus den Metallen Stahl, Nickel und Chrom unter Beifügung von Molybdän oder Wolfram. Das Unedelmetall ist rostfrei, widerstandsfähig und amagnetisch, jedoch sehr schwer zu bearbeiten. In der Uhrenbranche gibt es verschiedene Qualitäten von Edelstahl, wobei im Luxus-Segment die Legierung 316L als Standard gild.
Französisches Wort für farbigen Glasfluss auf Metall. Er wir heutzugage oftmals auf Uhrenzifferblätter verwendet. Das Pulver wird bei 800 bis 900 Grad geschmolzen (oftmals in mehreren Schichten). Bei Uhren findet die Emailtechnik seit mehr als 350 Jahren Anwendung. Nach der Jahrhundertwende gehörte das Email-Zifferblatt bei feinen Armbanduhren beinahe zur Standardausrüstung. Seit einigen Jahrzehnten ist es vorallem aus Kostengründen extrem rar geworden.
Uhrenhersteller, der Komponenten (Werk, Zifferblatt, Zeiger, Gehäuse etc.) bei spezialisierten Fabrikanten einkauft und zu fertigen Zeitmessern verarbeitet.
Das mechanische System berücksichtigt automatisch die verschieden lange Monate, Schaltjahre und dies ohne manuelle Korrektur bis zum 28. Februar 2100. Ein Ewiger Kalender zeigt auf dem Zifferblatt mindestens das Datum, Monat, Wochentag und die Schaltjahresanzeige/Jahresanzeige an. Auf Grund seiner Komplexität und den vielen Kleinteilen ist er schwer herzustellen und befindet sich im hohen Preissegment.
Viele Fabrikanten der Uhrenindustrie verwenden zur Signatur neben ihrem Namenszug eine sogenannte Fabrikmarke. Diese sind oftmals beim Uhrwerk, Gehäuse oder auf der Rückseite eines Zifferblattes aufgebracht.
Bei sehr feinen Uhren besitzen die Stahl- und Messingteile facettierte Kanten (auch Anglierung genannt). Diese Kantenflächen weisen idealerweise einen Winkel von 45 Grad auf.
Das Thema Fälschungen ist bei Uhren nicht erst seit den neunziger Jahren bekannt. Bereits Abraham Louis Breguet (1747–1823) musste sich zu Lebzeiten durch eine Geheimsignatur gegen den Missbrauch seines Namens schützen. Obwohl die namhaften Uhrenfirmen konsequent gegen das Fälschertum vorgehen, ist der Kampf fast aussichtslos. Qualität spielt oftmals eine untergeordnete Rolle, denn der Käufer weiss in der Regel, was er für sein Geld bekommt. Dabei werden nahezu alle Luxusmarken geschädigt. Sogar die Zertifikate, Rechnungen oder Etuis werden gefälscht.
In Uhrwerken gibt es verschiedene Federn. Zugfeder oder die Sperrfeder wäre ein Beispiel.
Energiespeicher einer mechanischen Uhr. Das Zylindrische Gehäuse wird durch einen Deckel verschlossen und dreht sich frei auf einer Welle. Im innern befindet sich die Zugfeder, welche sich bei einem Automaten aufzieht. Das Federhaus greift in den ersten Trieb des Räderwerks einer mechanischen Uhr ein.
Der Federsteg, auch Barrette genannt, ist ein dünner Stab zur Montage eines Armbands am Gehäuse. Die beiden zapfenförmigen Enden werden von einer zylindrischen Spiralfeder nach aussen gedrückt. Befestigt werden sie an den Hörnern vom Gehäuse, an welchem sich entsprechende Bohrungen befinden.
Ist das Verhältnis zwischen dem Gewicht des in einer Legierung enthaltenen Edelmetalls. Angegeben wird er heutzutage in Tausendstel oder in Karat. Bei Platin wäre er zum Beispiel 950 und bei Gold 750. Der Feingehalt wird zudem auch auf einem Schmuckstück oder dem Uhrengehäuse/band graviert.
Man reguliert eine Uhr um sie genauer zu machen. Mit der Feinregulierung einer mechanischen Uhr verstellt man anhand von einem Rücker ob die Uhr eher vor oder nach gehen soll. Das Verschieben des Rückers bewirkt eine andere Schwingung des Unruhspirals. Dieser Vorgang erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl des Uhrmachers.
Bedeutet Fein- oder Fertigbearbeitung einer Uhr. Die Finissage wird rein aus asthetischen Gründen gemacht.
Die Flachspirale wurde 1675 von Christian Huygens erfunden. Im Gegensatz zu den Breguetspiralen besitzen sie den Nachteil, sich während der Ausdehnung und des Zusammenziehens nicht exakt konzentrisch zu entwickeln, welches sich negativ auf die Gangresultate auswirken kann.
Die Frequenz ist die Schwingung pro Zeiteinheit, gemessen in Hertz (Hz). Moderne Quarzuhren schwingen mit einer Frequenz von 32'768 Hz. Hertz ist eine physikalische Grösse und definiert die Anzahl Schwingungen pro Sekunde. Eine mechanische Uhr hingegen, weist in der Regel 3 Hz, 4 Hz oder sogar 5 Hz auf.
Eine Funkuhr ist eine Quarzuhr, welche ein durch Funk gesendetes Signal empfängt und sich somit selbst regulieren kann. Der Wochentag, Monat oder das Datum kann ebenfalls empfangen werden. Falls das Signal ausfällt, sorgt ein normales Quarzwerk für Präzision.
Wird auch Gangautonomie oder Gangreserve genannt. Ist der Zeitraum zwischen dem vollständigen Aufzug und dem Stehenbleiben der mechanischen Uhr.
Indikation der verbleibenden Gangreserve bei mechanischen Uhrwerken. Ursprünglich vorwiegend bei Marine-Chronometern verwendet, weil das Stehenbleiben und damit der Verlust der genauen Zeit auf hoher See lebensgefährlich sein konnte. Heutzutage erfreut sich diese Zusatzfunktion heute wieder grosser Beliebtheit. Die Gangreserveanzeige wird entweder linear oder zirkular angezeigt.
Schützende Hülle einer Uhr. Gehäuse gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen und Materialien. Für Armbanduhren wird zudem von wasserschützenden und wasserdichten Gehäusen unterschieden. Ausserdem gibt eis eine Vielzahl von unterschiedlichen Gehäuseformen wie die Tonneauform oder reckteckige Formen.
Ein Gesetz vom 6. Dezember 1886 über die freiwillige Qualitätskontrolle von Taschenuhren bildet die Rechtsgrundlage für das „Genfer Siegel“ oder auf französisch den „Poinçon de Genève“ genannt. Es regelte die scharfe Qualitätsanforderung zur Fertigung von Genfer Uhren. 1957 erfuhr dieses Reglement eine erhebliche Verschärfung. Fortan mussten Uhren elf Qualitätsanforderungen erfüllen, wobei auch die Ganggenauigkeit im Blickpunkt des Interesses stand. Für Armbanduhren mit einem Werkdurchmesser von maximal 30 mm war ein insgesamt 18-tägiges Prüfprogramm vorgeschrieben. Nur wenn ein Uhrwerk alle Kriterien erfüllte, durfte es den „Poinçon de Genève“ tragen. Den grössten Teil des Reglements beanspruchen insgesamt zwölf Festlegungen zum Qualitätsniveau aller Bestandteile und der Verarbeitung. Für die Stahlteile sind u. a. polierte Kanten und satinierte Vorderseiten vorgeschrieben. Die Schraubenköpfe müssen poliert oder kreisgeschliffen, die Schraubenschlitze angliert sein. Weitere Aussagen gelten den Steinen, Zahnrädern, Wellen und Zapfen, der Befestigung der Unruhspirale am Unruhkloben, der technischen Ausführung des wichtigen Schwing- und Hemmungssystems, der handwerklichen Sorgfalt bei der Ausführung der Aufzugs- und Zeigerstellpartie sowie dem Aufwand, der bei anderen Werkteilen zu betreiben ist. Ein zusätzlich wichtiger Punkt ist, dass der Zusammenbau und die Reglage im Kanton Genf erfolgen müssen.
Rippenförmige Dekoration auf den Brücken und Kloben feiner Uhrwerke. Sie wird vor der galvanischen Veredelung aufgebracht, bleibt aber dennoch erkennbar. Genfer Streifen finden sich im Allgemeinen nur bei hochwertigen Werken.
In der Uhrenbranche gibt es vier verschiedene Gläser. Kristallglas, Plexiglas, Mineralglas und das Saphirglas. Kristallgläser werden heute nicht mehr verwendet, da sie sehr bruchempfindlich sind. Seit den 40er Jahren wurden dann vor allem Plexigläser gebraucht, welche praktisch unzerbrechlich waren aber jedoch sehr leicht verkratzbar sind. Dann kamen die Mineralgläser mit einer Härte von 5 Mohs, welche dann später von dem Saphirglas abgelöst wurden (Mohs Härte 9). Sie kann man auf Grund ihrer Härte nur mit Diamantwerkzeugen bearbeiten.
Die Glucydur-Unruh besteht aus einer Kupferlegierung, bei welcher ungefähr drei Prozent Beryllium mitlegiert wird. Dank der perfekt abgestimmten Legierung lassen sie sich vorzüglich vernieten, auswuchten und fein regulieren.
Ist die Abkürzung Greenwich Mean Time, auch Welt- oder Universalzeit (UTC, Universal Time Coordinated) genannt. Die mittlere Zeit von Greenwich gilt heute als Standard im Navigationswesen und im internationalen Funkverkehr. Eine Armbanduhr mit der GMT-Funktion zeigt eine zusätzliche Zeit an.
Ist ein Edelmetall mit einer spezifischen Dichte von 19.5. Wird in der Uhren- und Schmuckbranche in unterschiedlichen Feinheitsgraden verwendet.
Unechte Goldauflage oftmals aus Messing.
Komplizierte Taschen- oder Armbanduhr, welche mindestens über folgende Funktionen verfügt: Chronograph, Minutenrepetition und ein ewiger Kalender.
Schlagwerk, welches je nach Ausführung die vollen, halben und Viertelstunden selbsttätig schlägt. Aus diesem Grund besitzen die Uhrwerke ein zweites Federhaus, da für diesen Mechanismus zusätzlich Energie gebraucht wird. Grundsätzlich lässt sich das Schlagwerk per Schieber auf Ruhe schalten. Häufig ist die Grande Sonnerie mit einem Repetitionsschlagwerk kombiniert.
Am 15. Oktober 1582 trat in Rom nach langen Vorarbeiten und der Eliminierung von zehn ganzen Tagen eine von Papst Gregor XIII. verfügte Kalenderreform in Kraft. Sie beseitigte den winzigen Restfehler des 45 vor Christus eingeführten julianischen Kalenders. Nach diesem war das Jahr um 0,0078 Tage zu lang. Das diesen Fehler beseitigende Spezifikum des gregorianischen Kalenders besteht darin, innerhalb von 400 Jahren drei Schalttage ausfallen zu lassen. Und zwar in allen nicht durch 400 teilbaren Säkularjahren (Jahren des vollen Jahrhunderts). Demnach werden die Jahre 2100, 2200 und 2300 ohne den 29. Februar auskommen müssen.
Traditionelles und maschinelles Gravieren feiner, teilweise kunstvoll verschlungener Muster an Uhrengehäusen oder Zifferblätter. Erfinder dieser Methode war Abraham-Luis Breguet. Solch alte, traditionelle Maschinen werden heute noch verwendet.
Anfang der 50er Jahren erkannten einige Uhrmacher im Hause Patek Philippe, dass bei den neuen Glucydur-Unruh die Eliminierung der radial eingesetzten Masse- und Regulierschrauben eine Vergrösserung des Radius und damit eine Erhöhung des Trägheitsmoments bei annähernd gleichem Gewicht bewirken würde. Am 31. Dezember 1951 erlangte die Gyromax-Unruh patentrechtlichen Schutz. Bei ihr wurden acht scheibenförmige und geschlitzte Regulierelemente auf axial angeordneten Stiften drehbar gelagert. Diese hervorragende Entwicklung kann als Vorläufer der modernen schraubenlosen Ringunruh gelten. Erst in Verbindung mit einer frei schwingenden Spirale konnten die Präzisionsvorteile der Gyromax-Unruh voll ausgeschöpft werden. Mit dieser Konstruktion, ist das eigentliche Regulierorgan die Unruh selbst. Zusätzlich ist sie weniger stossempfindlich.
Uhren, die die unterschiedlichen Monatslängen im Laufe eines Schaltjahreszyklus richtig anzeigen. Halbewige Kalender müssen lediglich am 29. Februar korrigiert werden, da ihnen lediglich der Wechsel vom 31. und 30. des Monats bekannt ist.
Taschenuhr mit einem Sprungdeckel, in dessen Zentrum sich eine kreisrunde Öffnung befindet. Dank dieser Vorrichtung lässt sich die Zeit auch in geschlossenem Zustand ablesen. Auf Englisch wird es Half Hunter genannt. Da man bei Armbanduhren anfangs noch Kristallgläser verwendet hat, wurden auch diese mit einem Deckel gebaut.
Bei einem Handaufzug spricht man von einem Zeitmesser bei welchem die Zugfeder von Hand gespannt werden muss. In der Uhrenbranche unterscheidet man meist von einem Handaufzug oder einem Automaten.
Um ein ungebremstes und zu schnell laufendes Räderwerk zu verhindern, muss es gebremst/gehemmt werden. Dazu liefert die Hemmung die Energie in kleinen Mengen und regelmässigen intervallen an das Regulierungsorgan und Schwingsystem der Unruh. In den heutigen Arbanduhren findet man heute meistens eine Schweizer Ankerhemmung. Um eine Hemmung verstehen zu können, braucht man ein gutes Vorstellungsvermögen.
Heutzutage auch oftmals Jumping Hour genannt. Eine Scheibe, welche mit der Ziffernfolge von 1 bis 12 bedruckt ist und somit den Stundenzeiger ersetzt. Somit wird die Stunde digital angezeigt und die Minute mit einem Zeiger.
Synonym vom Ewigen Kalender.
Der Incabloc gilt als die erfolgreichste Stossicherung für mechanische Uhren. Dank dieser Vorrichtung werden Loch- und Deckstein durch eine Lyraförmige Decksteinfeder gehalten und können dadurch Stösse abfangen.
Ist ein Reguliersystem für mechanische Uhren welches von der Firma Portescap hergestellt wird. Mit Hilfe eines kleinen Sterns kann die länge der Spirale entweder verlängert oder verkürzt werden und somit die Uhr regulieren.
Anzeige von zum Beispiel der Zeit, Wochentag, Datum, Gangreserve oder eine zweite Zeitzone.
Bei Uhrwerken mit indirekter Zentralsekunde erfolgt der Antrieb des Sekundenzeigers ausserhalb des Kraftflusses im Räderwerk. Häufig zu finden bei Kalibern welche mit einer kleiner Sekunde konstruiert wurden.
Ein solcher Innendeckel wurde vor allem früher bei Taschenuhrgehäusen angebracht. Er hat das Uhrwerk zusätliche von Staub geschützt. Das französische Wort dafür ist Cuvette.
Zeitmesser mit korrekter Datumsangabe für ein Jahr. Man müss lediglich die Korrektur im Februar anpassen, da er 28 Tage hat.
Ist die internationale Bezeichnung für die Rubine eines Uhrwerkes.
Auf Julius Cäsar geht der Rhythmus von jeweils drei Normaljahren mit 365 Tagen und einem 366-tägigen Schaltjahr zurück. Jedoch ist das julianische Jahr gegenüber den wahren astronomischen Gegebenheiten um 0.0078 Tage zu lang. Deshalb musste der Papst Gregor XIII. den julianischen Kalender im Jahr 1582 korrigieren.
So nennt man Vorgang des Einstellens oder Regulierens einer Uhr. Das Wort kommt wie viele Begriffe in der Uhrenbranche vom französischen.
Synonym für Uhrwerk. Ein Kaliber hat jeweils eine bestimmte Bezeichnung mit welcher man exakt herausfindet aus welchen Teilen ein solches besteht. Ein Beispiel hierfür ware das Kaliber ETA 7750 Valjoux. Es macht die Ersatzteilbestellung wesentlich einfacher. Von einem Manufaktur-Kaliber ist oftmals auch die Rede, was bedeutet, dass eine Uhrenmarke ein eigenes Uhrwerk konstruiert hat und selber herstellen kann.
Meist die Massangabe des Goldgehalts gemeint. Das Feingold (fast 100 Prozent reines Gold) besitzt 18 Karat. In der Schweiz haben die Armbanduhren sowie auch der Schmuck 18 Karat. Es wird ebenfalls in Feingehalt angegeben das heisst 18 Karat entspricht 750 sowie 24 Karat 1000 ergibt.
Beim Karussel geht es wie beim Tourbillon um die Kompensation des Einflusses der Schwerkraft. Das klassische Karussel dreht sich jedoch nicht 1 Mal pro Minute sondern 1 Mal pro Stunde. Es wurde ursprünglich entwickelt um dem sehr kostspieligen Tourbillon die Stirn zu bieten was aber schlussendlich nicht aufging, da man zum Regulieren genau so viel Zeit benötigte.
Die Kleine Sekunde ist exzentrisch angeordnet auf dem Zifferblatt. Bei Armbanduhren befindet sich dieser oftmals auf 3, 6 oder 9 Uhr.
Im Gegensatz zu Brücken sind Kloben nur am einen Ende mit der Platine verschraubt. Ein Beispiel wäre der Unruhkloben oder Ankerradkloben.
Spezielle Erfindung für mechanische Uhren. Erfinder der Koaxialen Hemmung war der Engländer George Daniels. Das Ziel des Meister-Uhrmachers war, die Reibung der klassischen Ankerhemmung zu minimieren und somit auch die Wartungsintervalle zu reduzieren. Das Hemmungssystem wurde 1999 von Omega gekauft und wird seither in den meisten Uhrenmodellen verwendet.
Synonym einer Schweizer Ankerhemmung.
Temparaturschwankungen wirken sich negativ auf die Unruhspiralen und somit auf den Gang einer Uhr aus. Aus diesem Grund muss die Legierung einer Unruhspirale optimal stimmen. Bei Erwärmung dehnt sich der Messingbereich einer Spirale stärker als der Stahlbereich aus.
Zusatzmechanismen bei mechanischen Uhren nennt man im Fachchargon Komplikationen. Hier ein paar Beispiele: Äquationsanzeigen, Chronographen, ewige Kalender, Repetitionsschlagwerke, Selbstschlagwerke, Tourbillion oder der Wecker.
Bis in die 1940er jahre hat man Kristallgläser verwendet welche dann durch die Plexigläser ersetzt wurden. Der Nachteil war die hohe Bruchgefahr.
Ist der Knopf zum Aufziehen oder Zeigerstellen einer Uhr. Bei Taucheruhren spricht man von einer verschraubten Krone, welche die Uhr zusätzlich besser abdichtet und bei harten Stössen schützen kann.
Bis in das späte 19. Jahrhundert zog man die Taschenuhren mit einem kleinen Schlüssel auf. Dank Jean-Adrien Philippe im Jahre 1861 hat sich dies wesentlich vereinfacht, da man fortan das Werk oder sogar die Zeigerstellung über die sogenannte Krone bedienen konnte.
Bei Chronographen wird unterschieden von einer Kulissenschaltung (auch Nockenschaltung genannt) oder einer Schaltradschaltung. Die Funktion ist jedoch die selbe. Ein beweglicher, je nach Kaliber unterschiedlich ausgeformter Schaltnocken liefert das „Programm“ für die Funktionen Start, Stopp und Nullstellung. Chronographen mit Kulissen- oder Nockenschaltung sind technisch weniger aufwändig, aber nicht minder zuverlässig als die Pendants mit Schalt- oder Säulenrad.
Uhren zum exakten Messen und unmittelbaren Ablesen der Dauer kleiner Zeitabschnitte. In diese Kategorie fallen demnach Stoppuhren und Chronographen.
Da Armbanduhren am Handgelenk getragen werden, befinden sie sich immer wieder in verschiedenen Lagen. Auf Grund der Erdanziehung schwingt der Unruhspiral unterschiedlich was sich auf die Ganggenauigkeit auswirkt. Dies hat zur Folge, dass man sie in verschiedenen Lagen kontrolliert und somit dementsprechend einreguliert. Beim Chronometerzertifikat wird genau dies vorgeschrieben.
Bohrungen für die Zapfen des Räderwerks, welche in Platinen, Brücken oder Kloben vorgenommen werden. In den Bohrungen wird dann der Rubin eingepresst welcher anschliessend noch geölt wird.
Mit Hilfe eines Lapidärs (Synonym: Poliermaschine) werden Flächen oder Kanten von Uhrenbestandteilen geschliffen und poliert. Dies steigert den optischen Eindruck und die Wertigkeit eines Uhrwerks.
Abkürzung für Liquid Crystal Display. LCD Uhren haben in den 1970er Jahren die LED Uhren mehrheitlich abgelöst. Der Grosse Vorteil an LCD-Displays war der geringe Stromverbrauch.
Abkürzung für Light Emitting Diodes. In den ersten Quarz-Digitaluhren am Anfang der 1970er Jahre wurden diese optoelektronischen Elemente in Quarzuhren zur Zeitindikation verwendet. Wegen ihres hohen Stromverbrauchs musste die Zeitanzeige per Knopfdruck aktiviert werden. Aus diesen Gründen wurden die LED schon bald von der LCD abgelöst.
Konstruktion von Uhrwerken, in welchem sich die Aufzugs- und Zeigerstellkrone mit dem Sekundenzeiger in einer Linie befindet. Die Räder stehen mit der Unruh somit in einer Ebene. Erfinder dieser Konstruktion war der französische Uhrmacher Jean-Antoine Lépine.
Zifferblätter, bei denen man auch in der Dunkelheit die Zeit ablesen kann. Zeiger, Indices oder Ziffern werden mit Leuchtmasse ausgefüllt. Anfangs wurde noch Radium verwendet, welches dann später verboten wurde auf Grund seiner hohen Strahlungsintensität. Danach wurde Tritium-Leuchtmasse verwendet welches dann durch Superluminova ersetzt wurde und auch heute noch als aktuell gilt.
Masseinheit für Uhrwerkdimensionen, welche vom französischen Fuss (pied du roi) abgeleitet wird. Eine Linie (franz. Ligne) entspricht 2.2558 Millimeter. Diese Masseinheit wird heutzutage oftmals noch bei Uhrwerkbeschreibungen verwendet. Zum Beispiel: 11''' bei runden Werken oder 6 x 10''' bei Formwerken.
Heutzutage meist aus synthetischem Rubin. Er ist zylinderförmig und im Zentrum durchbohrt. In den Lochsteinen drehen sich die schnelldrehenden Zapfen eines Räderwerks.
Innerhalb einer Lunation von 29.53 Tagen durchläuft der Mond seine vier Mondphasen: Neumond, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel und dann wieder Neumond.
Heutzutage beschreibt das Wort den auf der Gehäusevorderseite befestigte Drehring. Kann zum Beispiel auch die Tachymeterskala sein. Ursprünglich hat man als Lunette den Glasreif eines Gehäuses bezeichnet.
Markenzeichen der renommierten Uhrenmanufaktur Vacheron Constantin. Das Kreuz dient im Uhrwerk als Antriebsausgleich des Federhauses. Diese aufwändige Technik wird heute nur noch sehr selten in besonders feinen Uhren verwendet.
In der Uhrmacherei darf sich ein Uhrenhersteller selbst als Manufaktur bezeichnen, wenn er selbst ein Werk konstruiert und auch herstellen kann. Beispiele: IWC, Omega, Oris, Breitling, Tudor, Rolex, Zenith, Vacheron Constantin, Patek Philippe, Audemars Piguet, Jaeger-Le Coultre, A. Lange & Söhne und Girard-Perregaux.
Mariage bedeutet Ehe auf französisch. In der Uhrenbranche redet man aber vom Zusammenwürfeln meist echter Teile unterschiedlicher Uhren, um daraus eine neue Uhr entstehen zu lassen.
Die mechanischen Räderuhren werden von einer Zugfeder oder Gewicht angetrieben. Reguliert wird sie mit der Spiralfeder oder dem Pendel. In England gab es vermutlich bereits gegen Ende des 13. Jahrhunderts funktionsfähige Räderuhren.
Begriff für eine Million Schwingungen pro Sekunde.
Messing ist das Resultat der Legierung von Kupfer und Zink. Die Platine in einem Uhrwerk ist üblicherweise aus Messing.
Mitteleuropäische Zeit. Am 1. April 1893 führten Deutschland und andere zentraleuropäische Länder die MEZ ein. Die MEZ besitzt eine Differenz von +1 Stunde gegenüber der als Welt- oder Universalzeit definierten mittleren Sonnenzeit des Greenwicher Nullmeridians (Greenwich mean time – GMT).
Mikrometer oder Tausendstelmillimeter. Die Stärke der Goldauflage bei Doublé-Uhrengehäusen wird in Mikron (µ) angegeben. Früher betrug sie in der Regel mindestens 20 µ. Heute sind 5 µ an der Tagesordnung.
In der Werksebene integrierter Rotor für Uhren mit automatischem Aufzug. Auslösender Faktor für die Konstruktion von Mikrorotor-Kalibern war das Bemühen um flache und damit elegante Automatik-Armbanduhren. Dem widersetzten sich Konstruktionen mit Pendelschwungmasse und auch solche mit Zentralrotor. Mikrorotoren haben zwar keinen sehr hohen Marktanteil erreicht, sind aus der Uhrentechnik jedoch nicht mehr wegzudenken. Wegbereiter des Mikrorotors war die Büren Watch Co., die 1954 ein entsprechendes Patent erlangte. 1957 kam die 4,2 mm hohe Büren „Super Slender“ auf den Markt. 1958 folgte Universal Genève mit dem „Polerouter“. Piaget präsentierte 1959 das Kaliber 12 Pl, 2,3 mm hoch und damit seinerzeit die weltweit flachste Automatik. Das klassische Kaliber 240 von Patek Philippe besitzt einen 22-karätigen Gold-Mikrorotor und eine Höhe von 2,40 mm. Beim 1996 fertig gestellten 2-Federhaus-Manufakturkaliber Chopard LUC 1.96 beträgt die Bauhöhe 3,3 mm (inkl. springender Datumsanzeige). Die Gangreserve liegt bei ca. 70 Stunden.
Mit Einführung der mechanischen Räderuhr erhielt der „bürgerliche Tag“ 24 gleich lange Stunden. Aus „diminutiva pars“, also dem vermindernden Part des Ganzen, resultiert der Begriff Minute. Das auf der Zahl 60 basierende Sexagesimalsystem ist übrigens eine babylonische Erfindung.
Uhren mit Minutenrepetition geben die Stunden, Viertelstunden sowie die anschliessend verstrichenen Minuten auf Anforderung akustisch wieder. Dazu schlägt das hochkomplizierte Werk in den meisten Fällen mit zwei Hämmern auf zwei Tonfedern. Die Stunden gehen aus der Anzahl tiefer, die Minuten aus derjenigen hoher Töne hervor. Dazwischen kommen die Viertelstunden durch Doppelschläge (hoch/tief) zum Ausdruck. Erste Uhren mit Minutenrepetition gab es ungefähr 1750. Sie stellten und stellen die Krönung auf dem Gebiet der Repetitionsschlagwerke dar.
Zählzeiger bei Stoppuhren und Chronographen zur Erfassung der seit Beginn eines Stoppvorgangs verstrichenen Minuten. Die grösste Verbreitung haben 30- und 45-Minuten-Zähler gefunden. Letztere fanden sich u. a. in Chronographen für Fussball-Schiedsrichter. Daneben gibt es jedoch auch 15- oder 60-Minuten-Zähler. Bei Nullstellung des Chronographen (oder der Stoppuhr) springt auch der Minutenzähler wieder in seine Ausgangsposition zurück.
Massstab aller bürgerlichen Zeitmessung ist der Lauf der Sonne am Firmament. Als wahrer Mittag definiert sich dabei jener Zeitpunkt, an dem ein senkrecht in der Erde steckender Stab den kürzesten Schatten wirft.
Baugruppe. Module finden u. a. in vielen modernen Automatik-Chronographen Verwendung. Sie werden auf der Vorderseite des Uhrwerks montiert. Die Kraftkopplung erfolgt meistens über Friktion. Modulare Konstruktionen sind dabei oft an dem tief liegenden, durch eine Lupe ablesbaren Datum sowie der v-förmigen Drücker-Krone-Anordnung zu erkennen. Auch in Kalenderuhren, meist bei Modellen mit ewigem Kalendarium, kommen Module zum Einsatz. Bei ihnen ist das gesamte Kalendarium, auf einer eigenen Platine montiert, die zifferblattseitig auf das Uhrwerk gesetzt wird. Bekannt sind schliesslich auch Schlagwerksmodule.
Indikation zum Ablesen der Anzahl von Tagen, die seit dem letzten Neumond vergangen sind. Im synodischen Monat beträgt das Zeitintervall von Neumond zu Neumond exakt 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten und 3 Sekunden. Die gängige Anzeige besteht aus einer mit 59 Zähnen versehenen Scheibe, auf deren Oberfläche sich gegenüberliegend zwei Vollmonde befinden. Angetrieben durch das Uhrwerk bewegt sie sich innerhalb von zwei Lunationen einmal um ihre Achse. Die aktuelle Stellung ist durch einen speziell geformten Zifferblattausschnitt ablesbar. Mitunter überspannt ihn eine entsprechend graduierte Skala. Derartige Mondalteranzeigen weichen jährlich etwa acht Stunden von der Norm ab. Neben diesen einfachen Ausführungen gibt es inzwischen auch komplexe Konstruktionen, deren jährliche Fehlerquote im Minutenbereich liegt.
Der Mond durchläuft seine – von der Stellung Sonne – Mond – Erde abhängigen – Licht- bzw. Mondphasen (Neumond – erstes Viertel – Vollmond – letztes Viertel – Neumond) innerhalb einer –> Lunation von etwa 29,5 Tagen.
Französischer Begriff für Uhrwerk.
Münze mit eingebautem Uhrwerk. Bekannt seit dem 18. Jahrhundert. Zur Herstellung werden Münzen so geteilt und ausgehöhlt, dass ein ultraflaches Uhrwerk hineinpasst.
Möglichst transparente Uhr, bei der Werk und Antrieb nicht sichtbar sind.
Mit diesem Begriff, der zu Deutsch nichts anderes als „Fallschirm“ bedeutet, bezeichnete Abraham-Louis Breguet (1747–1823) die von ihm erfundene Stosssicherung. Zum Schutz der empfindlichen Zapfen der Unruhwelle hatte er die entsprechenden Lagersteine in federnden Stahlarmen befestigt.
Automatischer Aufzug über eine Pendelschwungmasse, die z. B. beim Gehen wie bei einem Pedometer (Schrittzähler) auf und ab wippt. Mit Hilfe eines Getriebes wird die kinetische Energie auf die Zugfeder übertragen. Die Erfindung des Pedometer-Aufzugs geht nach derzeitigem Kenntnisstand auf das Jahr 1770 und Abraham-Lous Perrelet, Le Locle, zurück. Die ersten Armbanduhren dieser Art kamen in den 1920er Jahren auf den Markt (Léon Leroy, 1922, und John Harwood, 1924). Derartige Wippenaufzüge sind in Armbanduhren bis in die 50er Jahre zu finden.
Ewiger Kalender, der die unterschiedlichen Monatslängen bis zum Jahr 2100 automatisch berücksichtigt.
Uhr mit Selbstaufzug, zum Beispiel „Rolex Perpetual“.
Dünne, galvanisch aufgebrachte Goldschicht auf Uhrgehäusen aus unedlen Metallen. Doublé.
Sehr dezentes und das kostbarste Edelmetall zur Herstellung von Uhrengehäusen. Der hohe Preis resultiert aus dem höchst aufwändigen Gewinnungsprozess und der grossen Seltenheit. Für ein Gramm Platin müssen mehr als 300 Kilogramm Erz abgebaut werden. Für ein Gramm Gold reichen hingegen schon 100 kg. Daneben stellt Platin auch bei der Verarbeitung höchste Ansprüche. Mit 1.773 Grad Celsius besitzt es den höchsten Schmelzpunkt (Gold 1.063 Grad Celsius, Silber 960 Grad Celsius). Zudem ist es fester, zäher und schwerer als andere Schmuckmetalle, weshalb spezielle Werkzeuge und Fertigungstechniken zur Anwendung kommen müssen. Schliesslich weisen Platingehäuse meist einen Feingehalt von 950/1.000 auf, d. h. sie bestehen zu 95 Prozent aus diesem Edelmetall. Ein Platin-Uhrengehäuse wiegt rund 35 Prozent mehr als ein Pendant aus 18-karätigem Gold.
Auch Werkplatte genannt. Metallplatte, die die Brücken, Kloben und die sonstigen Bestandteile eines Uhrwerks trägt. Auf der Zifferblattseite befindet sich das Zeigerwerk. Rückwärtig ist das gesamte Räderwerk samt dem Federhaus sowie dem Schwing- und Hemmungs-System unter Brücken und Kloben befestigt. In der Platine befinden sich neben den Gewindebohrungen für die Schrauben auch Bohrungen für Stellstifte sowie die Lager des Räderwerks.
Genfer Siegel.
Die tickende Uhr gehört zu den ältesten und gleichzeitig genauesten mechanischen Maschinen. Ein Werk, das pro Tag, also innerhalb von 86.400 Sekunden (stattliche) 30 Sekunden von der offiziellen Zeitnorm abweicht, besitzt eine arithmetische Fehlerquote von 0,035 Prozent. Mit anderen Worten: Ihr Genauigkeitsgrad liegt bei erstaunlichen 99,965 Prozent. Moderne mechanische Armbanduhren gehen sogar noch genauer, vor allem dann, wenn sie ein offizielles Chronometerzertifikat besitzen. Hier beträgt die Gangabweichung weniger als 0,005 Prozent.
Zum Beispiel ein Schwanenhals mit Feingewindeschraube. Das Ganze wird auf dem Unruhkloben befestigt und gestattet die Verstellung des Rückerzeigers in minimalen Schritten.
Uhr mit Anker- oder Chronometerhemmung, zusammengefügt aus hochwertigen Komponenten, darunter auf jeden Fall ein temperaturkompensiertes Schwingsystem. Präzisionstaschen- und Armbanduhren benötigen mindestens 15 funktionale Steine.
Der aus dem griechischen stammende Begriff steht für Ur- oder Vorbild. Beim Prototypen handelt es sich um das erste Muster einer Uhr, das vor Aufnahme der Serienproduktion zumeist in Handarbeit hergestellt wird.
Arbeitserleichternde Zifferblattskalierung – meist bei Chronographen – für medizinische Zwecke. Sie dient zum Messen der Pulsfrequenz. Abhängig von der Graduierung sind nach dem Starten des Chronographen 20 oder 30 Pulsschläge zu zählen. Dann zeigt die Spitze des gestoppten Chronographenzeigers auf die hochgerechnete Pulsfrequenz pro Minute.
Stempel in Uhrengehäusen, die Auskunft erteilen z. B. über die Art und den Feingehalt des verwendeten Edelmetalls, über Herkunftsland und teilweise Herkunftsort, über das Herstellungsjahr sowie über den Gehäusemacher. Hinzu kommen häufig das Markenzeichen der herstellenden oder liefernden Uhrenfirma, eine Referenz- und eine Seriennummer.
Elektronische Armbanduhren, bei denen ein Schwingquarz als Regulierorgan dient. Als Standardfrequenz gelten heute 32.768 Hz. Infolge der hohen Schwingungszahl des Gangreglers besitzen Quarzuhren eine höhere Genauigkeit als mechanische Zeitmesser. Quarz-Armbanduhren gibt es seit 1968.
Bei einer normalen Handaufzuguhr besteht das Räderwerk aus insgesamt fünf Rad-Trieb-Paaren: Die Verzahnung des Federhauses greift in den Minutenradtrieb. Auf der gleichen Welle befindet sich das Minutenrad, dessen Zähne in Verbindung mit dem Trieb des Kleinbodenrades (Zwischenrad) stehen. Das Kleinbodenrad ist mit dem Trieb des Sekundenrades verzahnt; und das Sekundenrad selbst greift in den Trieb des Ankerrades. Über das Ankerrad und das weitere Hemmungssystem gelangt die Kraft zur -> Unruh, die dadurch in Bewegung gehalten wird.
Herstellerspezifische Kombination von Buchstaben und Ziffern zur Klassifizierung seiner verschiedenen Uhrenmodelle. Die Referenznummer beinhaltet oft auch Informationen über Typ, Gehäusematerial, Werk, Zifferblatt, Zeiger, Armband und Ausstattung mit Edelsteinen.
Aussermittige Indikation von Stunden und Sekunden. Ein dezentral angeordneter Stundenzeiger gewährleistet ein weitgehend ungestörtes Ablesen der Sekunden. Derartige Zifferblätter wurden für die sog. Regulatoren (Präzisionspendeluhren) entwickelt, die in Observatorien und Uhrenfabriken die Zeit anzeigten. Dort kam es hauptsächlich auf die Sekunde an. In den 1930er Jahren präsentierte die Schweizer Uhrenindustrie erstmals Armbanduhren mit Regulatorzifferblatt. Es waren jedoch nur wenige Modelle, die zudem keine allzu grosse Verbreitung erlangten.
Die Regulierung eines Uhrwerks besteht darin, ihren täglichen Gang in verschiedenen Lagen und Temperaturen zu beobachten und ggf. zu optimieren. Der Aufwand hängt von der Qualität und dem gewünschten Genauigkeitsgrad einer Uhr ab. Das wiederum schlägt sich im Preis nieder. Eine Präzisionsregulierung nach amtlichen Vorgaben umfasst mindestens fünf Lagen des Uhrwerks und zwei verschiedene Temperaturen (23,8 und 38 °C). Bei mechanischen Uhren besteht das Regulierorgan aus Unruh und Unruhspirale.
Die Regulierung eines Uhrwerks besteht darin, ihren täglichen Gang in verschiedenen Lagen und Temperaturen zu beobachten und ggf. zu optimieren. Der Aufwand hängt von der Qualität und dem gewünschten Genauigkeitsgrad einer Uhr ab. Das wiederum schlägt sich im Preis nieder. Eine Präzisionsregulierung nach amtlichen Vorgaben umfasst mindestens fünf Lagen des Uhrwerks und zwei verschiedene Temperaturen (23,8 und 38 °C).
Ein mechanisches Uhrwerk leistet Schwerstarbeit. Deshalb sollte es spätestens nach vier Jahren einen qualifizierten Service bei Juwelier Wempe erhalten. Bei einem Auto, das im Durchschnitt täglich nur einige Stunden bewegt wird, sind Ölwechsel und Wartung in regelmässigen Abständen eine absolute Selbstverständlichkeit. Eine Uhr läuft hingegen 24 Stunden pro Tag. Durch mangelnde Wartung können die empfindlichen Teile des Räderwerks Schaden nehmen. Bei Wempe wird das Werk bei einer Überholung komplett zerlegt sowie auf Herz und Nieren geprüft.
Nach einer Reparatur, einer Überholung oder auch beim Verkauf einer Uhr bringen manche Uhrmacher meist im Gehäuseboden sog. Reparaturzeichen an. Aus ihnen geht u. a. hervor, wann Serviceleistungen erbracht wurden. Durch die Reparaturzeichen schützen sich Uhrmacher u. a. vor ungerechtfertigten Reklamationen. Kenner können aus Zahl, Art und ggf. Datum der Reparaturzeichen auf das Alter und sogar den Lebensweg einer Uhr schliessen.
Komplette (Nach-)Kontrolle einer fertig gestellten Uhr vor dem Verlassen der Produktionsstätte. Hierzu gehört auch eine Überprüfung des Gangs. In früheren Zeiten gehörten die Repasseure zu den Aristokraten unter den Uhrmachern.
Aufwändige Zusatzfunktion eines Uhrwerks, die es gestattet, die aktuelle Zeit mehr oder minder genau akustisch wiederzugeben. Je nach Ausführung des Schlagwerks unterscheidet man zwischen Uhren mit Viertelstunden-, Achtelstunden- (7-Minuten), 5-Minuten- oder Minutenrepetition. Um die Zeit akustisch darstellen zu können, benötigt das Schlagwerk Kraft. Diese erhält es durch die Betätigung eines Schiebers oder Drückers im Gehäuserand. Gleichzeitig löst dieser Vorgang auch den Schlagwerksmechanismus aus. Sofern Schieber oder Drücker nicht bis zum Anschlag geführt wurden, schlagen einfache Repetitionsuhren eine Zeit unvollständig. Bei feinen Konstruktionen verhindert dies eine sog. Alles-oder-nichts-Sicherung. Sie repetieren korrekt oder gar nicht.
Zeiger, der sich zur Indikation von Zeit, Datum oder auch Wochentag schrittweise über ein Kreissegment bewegt und – am Ende der Skala angekommen – ruckartig in seine Ausgangsposition zurückspringt.
Galvanische Veredelung z. B. der Werkoberfläche, um diese vor dem Anlaufen zu schützen und ihr einen strahlenden Glanz zu verleihen. Ausserdem bewirkt die Rhodinierung eine höhere Oberflächenhärte. Bei Rhodium handelt es sich um ein Metall, das aus Platinerz gewonnen wird und somit zu den Platinmetallen zählt.
siehe Ébauche.
Unbegrenzt drehende Schwungmasse bei Uhren mit automatischem Aufzug. Je nach Konstruktion des Selbstaufzugs wird die Zugfeder in einer oder beiden Drehrichtung(en) des Rotors gespannt. Zu unterscheiden sind Zentral- und Mikrorotoren. Erstere drehen sich über dem ganzen Werk, letztere sind in die Werksebene integriert.
Gegen 1700 bestückten Fatio de Duillier und die beiden französischen Uhrmacher Pierre und Thomas Debaufre die Lager des Räderwerks erstmals mit gebohrten Rubinen. Das minderte die Abnutzung. 1704 begannen sie mit der Herstellung gebohrter und ungebohrter Steine für Uhrwerke. Seit 1902 finden sich in Uhrwerken synthetische Rubine. Der „rubis scientifique“ ist hart, homogen, in beliebiger Färbung erhältlich und lässt sich zudem relativ leicht bearbeiten. Er löste den sog. rekonstituierten Rubin ab, der durch das Schmelzen und Pressen von Rubinabfällen entstand. Die synthetischen Rubine unterscheiden sich von echten nur durch die Art der Erzeugung. Die Zusammensetzung ist gleich.
Kratzfestes Uhrenglas der Härte 9 (Mohs). Eine noch grössere Härte weist nur der Diamant auf.
Feiner, seidiger und matter Schliff auf Metalloberflächen.
Uhrgehäuse, das neben dem Rückdeckel noch einen aufklappbaren vorderen (Sprung-) Deckel zum Schutz des Glases besitzt.
Uhrwerk, bei dem Sekundenrad und Krone in einem Winkel von 90 Grad zueinander stehen. Ein kleiner Sekundenzeiger befindet sich also bei der „6“.
Nicht zusammengefügte Komponenten eines Rohwerks.
Nach dem julianischen Kalender besitzt jedes vierte Jahr infolge des „eingeschalteten“ 29. Februar insgesamt 366 Tage.
Ohne intelligenten Steuermechanismus wäre das Starten, Stoppen und Nullstellen eines Chronographen unabhängig vom Uhrwerk nicht möglich. Bei klassischen Chronographen-Kalibern erfolgt die Steuerung über ein drehbar gelagertes Schaltrad. Das vergleichsweise aufwändige Bauteil besitzt – abhängig von der Werkskonstruktion – fünf, sechs, sieben, acht oder gar neun Säulen. Bei jedem Schaltvorgang bewegt es sich um einen exakt definierten Winkel im Uhrzeigersinn weiter. Kommt das Ende einer Schaltwippe auf einer Säule zum Liegen, wird es durch diese angehoben. Fällt es hingegen zwischen zwei Säulen, sorgt leichter Federdruck für eine Absenkung. Es wird auch vom Säulenrad bzw. Kolonnenrad gesprochen.
Zusatzfunktion bei Uhren, die es ermöglicht, die Zeit mehr oder minder genau akustisch darzustellen. Prinzipiell zu differenzieren sind Uhren mit Selbstschlag und solche mit Repetition, die die Zeit nur auf Anforderung schlagen.
Die Summe der Schläge des gangregelnden Organs (z. B. Pendel oder Unruh) einer Uhr wird als Schlagzahl bezeichnet. Zwei Schläge ergeben jeweils eine volle Schwingung. Beispielsweise besitzen klassische Armbanduhren die Schlagzahl 18.000. Mit anderen Worten: Die Unruh vollzieht pro Stunde 9.000 volle oder 18.000 halbe Schwingungen. Die Unruhfrequenz einer derartigen Uhr liegt bei 2,5 Hertz (Hz).
siehe Chronograph-Rattrapante.
Uhrwerke, bei denen die Schlagzahl oder Frequenz zur Steigerung der Ganggenauigkeit und Minderung der Störanfälligkeit 28.800 oder gar 36.000 Halbschwingungen/Stunde beträgt.
Freie Hemmung für Kleinuhren, bei der sich die Zähne des Ankerrads nach aussen kolbenförmig verbreitern. Dadurch verteilt sich die Hebung auf das Gangrad und den Anker mit seinen beiden (Rubin-)Paletten. Neben der Schweizer Ankerhemmung gibt es auch die Englische oder die Glashütter Ankerhemmung.
Durch die Erdanziehung streben alle Körper dem Zentrum des Planeten zu. Die bei frei fallenden Gegenständen auftretende Beschleunigung wird in g gemessen. Die Einflüsse der Schwerkraft auf den Gang mechanischer Uhren dürfen nicht unterschätzt werden. Speziell bei Taschenuhren, die zumeist in senkrechter Lage getragen werden, vermag die Gravitation das Gangverhalten dann beträchtlich zu stören, wenn sich der Unruh-Schwerpunkt nicht exakt im Zentrum der Unruhwelle befindet. Nur dann gibt es keine Stelle am Unruhreif, die permanent dem Erdmittelpunkt zustrebt und dadurch eine Be- oder Entschleunigung verursacht.
Rein theoretisch lässt sich die perfekte Balance von Unruh und Unruhspirale immer herstellen. Auch praktisch ist das durchaus möglich. Zu diesem Zweck wird das Paar mit Hilfe von Regulierschrauben, Fräsungen oder Bohrungen im Unruhreif ausgewuchtet. Die Freude am zeitaufwändigen Balanceakt ist freilich immer nur von begrenzter Dauer. Irgendwann wandert der Schwerpunkt beinahe zwangsläufig wieder aus dem Zentrum der Unruh. Die Folge sind Schwerpunktfehler, die den Gang mechanischer Uhren in senkrechter Position beeinträchtigen.
An einem (Automatik-)Uhrwerk beweglich angebrachter und über ein Getriebe mit dem Federhaus gekoppelter Drehkörper. Infolge der Gravitation strebt diese Gewichtsmasse in nicht-waagerechter Lage des Uhrwerks dem Erdmittelpunkt entgegen. Die solcherart erzeugte kinetische Energie wird von einem Getriebe in ein Energiepotenzial umgewandelt, das die Zugfeder speichert.
Die Dauer von „secunda diminutiva“ pars, dem zweiten verminderten Teil einer Stunde, musste im Laufe der Zeit mehrfach neu definiert werden. Dies hing nicht zuletzt auch mit den gewaltigen Fortschritten auf dem Gebiet der Zeitmessung zusammen. 1820 kam es auf Vorschlag eines Komitees französischer Wissenschaftler zu folgender Festlegung: Eine Sekunde ist 1/86.400 eines mittleren Sonnentages. Die nachgewiesene Unregelmässigkeit der Erdrotationen und die moderne Quarzzeitmessung machte 1956 eine neue Definition erforderlich. Die Zeiteinheit der Sekunde wurde als 1/31.556.925,9747 jenes Umlaufjahres der Erde um die Sonne bestimmt, das am 1. Januar 1900, 12.00 Uhr begann. Dieses mühsam gefundene Mass hielt allerdings nicht lange. Es war schlichtweg zu ungenau. In 1.000 Jahren hätte sich eine Abweichung von rund fünf Sekunden ergeben. Weil seit Ende der 1950er Jahre Quarzuhren in der hochpräzisen Zeitmessung keine Rolle mehr spielen, da Atomuhren den Takt der Zeit bestimmen, mussten Wissenschaftler eine neue Festlegung finden. Seit 1967 gilt, dass eine Sekunde der Dauer von 9.192.631.770 elektromagnetischen Schwingungen in der Elektronenhülle des Cäsium-Atoms entspricht.
Ursprünglich kam die Sekundenanzeige, die Jost Bürgi gegen 1579 eingeführt haben soll, nur bei besonders präzisen Zeitmessern zur Anwendung. Heute ist der Sekundenzeiger zu einer Selbstverständlichkeit bei Uhren aller Art geworden.
Deutscher Terminus für die Automatik bei mechanischen Uhren.
Schlagwerk einer Taschen- oder Armbanduhr, das – im Gegensatz zur Repetition – völlig selbsttätig in Aktion tritt. Je nach Konstruktion werden, wie bei einer Pendule, die Stunden (Petite Sonnerie) und auch Viertelstunden (Grande Sonnerie) „im Vorbeigehen“ akustisch dargestellt. Auf Knopfdruck repetieren derartig aufwändige Mechanismen aber auch die Stunden, Viertelstunden und Minuten.
Uhrwerk, bei dem Platine, Brücken, Kloben, Federhaus und ggf. Rotor so weit durchbrochen werden, dass nur noch das für die Funktion unabdingbar notwendige Material übrig bleibt. Auf diese Weise kann man durch das Uhrwerk schauen. Die Skelettierung wird bei feinen Zeitmessern von Hand ausgeführt und verkörpert dort die höchste Schule der Uhrmacherei. Die handwerkliche Qualität einer Skelettierung lässt sich am besten dort erkennen, wo facettierte Kanten zusammenstossen. Drei verschiedene Arten von Ecken sind hierbei zu unterscheiden: 1. Die eingezogene Ecke. Zwei zusammenstossende Facetten bilden eine nach innen springende Ecke. Die Schnittstelle soll schnurgerade zwischen den Kreuzungspunkten der beiden Kantenlinien verlaufen. Diese Art von Ecke ist ein Indiz für allerhöchste handwerkliche Kunstfertigkeit, denn sie lässt sich nicht per Maschine ausführen. 2. Die vorspringende Ecke. Die Schnittstelle zweier Facetten bildet eine nach aussen springende Ecke. Diese Ecke soll scharfkantig sein, nicht aber stumpf oder gar abgerundet. 3. Die abgerundete Ecke. Im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Formen besitzt ihre Facette keine scharfe Kante. Abgerundete Ecken sind demnach weniger kunst- und wertvoll als die beiden anderen, weil sie sich auch maschinell fertigen lassen. Armbanduhren mit skelettiertem Uhrwerk gibt es seit Mitte der 1930er Jahre.
siehe Unruhspirale.
Kleines Metallstück, in dem das äussere Ende der Unruhspirale verstiftet oder – bei modernen Uhrwerken – verklebt ist. Das Spiralklötzchen seinerseits ist am Unruhkloben oder an der Platine befestigt.
siehe Chronograph-Rattrapante.
„Vorrichtung zur schrittweisen Vorwärtsbewegung des Sekundenzeigers von Uhrwerkgetrieben“, wie es in der Patentschrift zu einem Uhrwerk mit springendem Sekundenzeiger heisst. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um ein ganz normales mechanisches Kaliber. Bei einer Unruhfrequenz von 18.000 Halbschwingungen pro Stunde zählt ein Mechanismus jeweils fünf Halbschwingungen. Dann erst gibt er den Sekundenzeiger frei, der nun, wie bei Quarzuhren, eine ganze Sekunde weiterspringt.
siehe Heures Sautantes.
Anker mit Rubinpaletten.
Eine Handaufzugs-Präzisionsuhr benötigt mindestens 15 funktionelle Steine: zehn Lagersteine, zwei Decksteine für die Unruh, zwei Palettensteine für den Anker sowie einen Hebelstein (Ellipse). Eine optimale Ausstattung ist mit 18 Steinen gegeben. Bei komplizierten Uhren, z. B. mit automatischem Aufzug, Chronograph oder Repetitionsschlagwerk, erhöht sich die Zahl der erforderlichen Steine entsprechend.
Bei Präzisionsuhren werden zur Verminderung der Reibung in den wichtigsten Lagern, an den Ankerpaletten und der Ellipse Steine eingesetzt. Während in früheren Zeiten natürliche Edelsteine (z. B. Rubine oder Saphire) verwendet wurden, findet man in modernen Uhren ausschliesslich synthetisch hergestellte Steine. Zu unterscheiden sind Lagersteine (Lochsteine), Decksteine, Palettensteine und Hebelsteine. Nicht zwangsläufig müssen viele Steine bei einem Uhrwerk Ausdruck besonderer Güte sein. Im Gegenteil: Oftmals soll gerade bei billigen Armbanduhren eine auf dem Zifferblatt vermerkte hohe Zahl von „Jewels“ eine hohe Qualität suggerieren. Bei diesen Uhren sind jedoch die Steine in den seltensten Fällen dort angebracht, wo sie wirklich gebraucht werden.
Der Stiftankerhemmung besitzt anstelle der Palettensteine polierte, senkrecht aus der Ankerebene herausstehende Stahlstifte. Diese greifen in das Ankerrad.
Als Regulierorgan dient eine elektronisch angeregte Stimmgabel. Frequenz: 360 Hz. Bekannteste Stimmgabel-Armbanduhr ist die Bulova „Accutron“, vorgestellt im Jahre 1960.
Vorrichtung zum Anhalten von Uhrwerk und/oder Sekundenzeiger, um die Uhrzeit sekundengenau einstellen zu können. Zu diesem Zweck muss die Krone gezogen werden, wenn sich der Sekundenzeiger bei der „12“ befindet. Beim Ertönen eines Zeitzeichens wird die Krone wieder gedrückt; der Sekundenzeiger setzt sich in Bewegung.
Im Gegensatz zu Chronographen besitzen Stoppuhren keine Zeitanzeige. Bei einfachen Konstruktionen wird das Werk angehalten, wenn der Sekundenzeiger stoppen soll.
System zum Schutz der feinen und deshalb sehr empfindlichen Zapfen der Unruhwelle vor Bruch. Zu diesem Zweck sind die Loch- und Decksteine der Unruhwellenlager federnd in Platine und Unruhkloben befestigt. Bei harten Stössen geben sie lateral und/oder axial nach. Eine stossgesicherte Armbanduhr soll einen Sturz aus einem Meter Höhe auf einen Eichenholzboden unbeschadet überstehen. Ausserdem darf sie danach keine wesentlichen Gangabweichungen aufweisen. Erste Armbanduhren mit Stosssicherung kamen in den 1930er Jahren auf den Markt. Ab den 1950er Jahren waren Armbanduhren ohne Stosssicherung nicht mehr denkbar. Anfänglich verwendeten etliche Uhrenhersteller nicht zuletzt aus Kostengründen eigene Stosssicherungssysteme. Diese konnten sich auf Dauer jedoch nicht durchsetzen. Zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Stosssicherungen gehören „Kif“ und „Incabloc“. Letztere ist leicht an ihrer lyraförmigen Haltefeder zu erkennen.
Konstruktionsmerkmal mancher Chronographen zur Erfassung der seit Beginn des Stoppvorgangs verstrichenen Stunden. Meist werden bis zu zwölf Stunden gezählt. Die Betätigung des Nullstelldrückers bewirkt auch eine Rückstellung des Stundenzählers.
Herkunftsbezeichnung auf dem Zifferblatt und/oder dem Werk einer „Schweizer Armbanduhr“. Nach der „Swiss Made“-Verordnung vom 27. Mai 1992 darf diese Herkunftsbezeichnung dann verwendet werden, wenn das Werk schweizerisch ist, Montage, Einschalung und Endkontrolle in der Schweiz erfolgen. Schweizer Uhrwerke sind solche, deren Bestandteile aus schweizerischer Fabrikation – ohne Berücksichtigung der Montagekosten – mindestens 50 Prozent des Werts ausmachen. Nichtschweizerische Hersteller dürfen das „Swiss Made“ selbst dann nicht mehr verwenden, wenn alle Komponenten aus der Schweiz stammen, die Montage aber in ihrem Heimatland erfolgt.
Kleiner Schriftzug auf dem Zifferblatt von nichtschweizerischen Armbanduhren, in denen aber ein eidgenössisches Uhrwerk die Zeit bewahrt. Das „Swiss Mvt.“ findet sich beispielsweise auf den Zifferblättern von Plagiaten. Sehr klein gedruckt, soll es hier eher ein „Swiss Made“ vortäuschen.
Zifferblattskala bei Chronographen zur Ermittlung von Durchschnittsgeschwindigkeiten. Meistens geeicht auf eine Strecke von einem Kilometer oder einer Meile. Am Anfangspunkt der Messstrecke, z. B. an einer Kilometermarkierung, wird der Chronograph gestartet und an ihrem Ende wieder angehalten. Der Chronographenzeiger deutet nun auf die Durchschnittsgeschwindigkeit (km/h oder mph), mit der die Distanz durchfahren wurde.
Zum Schwimmen oder für Unterwasserausflüge empfehlen sich Gehäuse, die mindestens bis 100 Meter Tiefe wasserdicht sind. Taucheruhren müssen gemäss DIN-Norm 8306 allerdings noch weitere Bedingungen erfüllen. Neben der Gehäusedichtheit und einer guten Ablesbarkeit wird eine Einrichtung verlangt, die die Vorwahl einer Tauch-Zeitspanne gestattet. Zum Beispiel ein einseitig verstellbarer Drehring. Auch die Ablesbarkeit ist definiert: Die Uhrzeit, die voreingestellte Tauchzeit und das Funktionieren der Uhr müssen selbst bei Dunkelheit aus 25 Zentimetern Entfernung unmissverständlich erkennbar sein. Professionelle Taucheruhren müssen dem nassen Element bis mindestens 200 Meter Tiefe widerstehen. Zudem haben sie ihre Dichtheit einmal jährlich unter Beweis zu stellen. Sofern sie der Norm entsprechen, müssen sie das DIN-Zeichen tragen. Zur eigenen Sicherheit sollte jede Taucheruhr einmal, besser zweimal jährlich von Juwelier Wempe auf ihre Dichtigkeit hin überprüft werden.
Chronographenskala zum unmittelbaren Ablesen von Entfernungen. Als Berechnungsbasis dient die unterschiedliche Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht und Schall. Zum Beispiel lässt sich die Distanz eines Gewitters bestimmen, wenn der Chronograph beim Aufleuchten des Blitzes gestartet und beim Ertönen des Donners wieder gestoppt wird. Nun kann man dem Chronographenzeiger – abhängig von der Skaleneichung – die momentane Entfernung in Kilometern oder Meilen entnehmen.
Von Abraham-Louis Breguet 1795 erfundene und im Jahre 1801 patentierte Konstruktion zur Kompensation der Schwerpunktfehler im Schwingsystem (Unruh und Unruhspirale) mechanischer Uhren. Beim Tourbillon (Wirbelwind) ist das komplette Schwing- und Hemmungs-System in einem – möglichst leichten – Käfig untergebracht. Dieser dreht sich innerhalb einer bestimmten Zeitspanne (meist eine Minute) einmal um seine eigene Achse. Auf diese Weise können die negativen Einflüsse der Erdanziehung in den senkrechten Lagen einer Uhr ausgeglichen und die Gangleistungen gesteigert werden. In waagerechten Lagen hat das Tourbillon dagegen keinen Einfluss auf die Ganggenauigkeit. Armbanduhren mit Tourbillon wurden erstmals in den 1940er Jahren für Chronometerwettbewerbe hergestellt. Seit 1986 gibt es in Kleinserien gefertigte Armband-Tourbillons.
Mechanisches Gerät, das Automatikuhren schonend aufzieht, wenn sie nicht getragen werden. Bei der Lagerung in einem Uhrenbeweger werden Uhren langsam um die Rotorachse des Bewegers gedreht. Durch diese Bewegung wird der Aufziehmechanismus aktiviert. Gerade für Automatikuhren mit vielen Komplikationen sind Uhrenbeweger ausgesprochen hilfreich, denn abhängig von der Anzahl der Komplikationen kann das manuelle Einstellen sehr zeitintensiv sein. Durch die Lagerung in einem Uhrenbeweger können Automatikuhren jederzeit, ohne mühevolles Einstellen und Aufziehen, getragen werden. Auch die Ganggenauigkeit kann auf diese Weise präzise bestimmt werden.
Kreisrunder Metallreif, der gemeinsam mit der Unruhspirale das gangregelnde Organ einer mechanischen Uhr verkörpert. Er beeinflusst die Präzision ganz entscheidend. Der Unruhreif kann als statisch ausgewuchtetes „Schwungrad“ definiert werden. Bis in die 1940er Jahre wurden in Präzisionsuhren zum Ausgleich von Temperaturschwankungen bimetallische Unruhn verwendet. Als 1933 die autokompensierende „Nivarox“-Spirale Serienreife erlangt hatte, verloren sie zunehmend an Bedeutung. An ihrer Stelle traten zunehmend monometallische „Glucydur“-Unruhreifen aus Beryllium-Bronze. In Verbindung mit der „Nivarox“-Spirale war damit ein beinahe ideales Regulierorgan entstanden, das bis in die Gegenwart nichts an Aktualität eingebüsst hat. Diese Paarung wird in allen hochwertigen mechanischen Uhren verwendet.
Die Unruhspirale kann als „Seele einer mechanischen Uhr“ bezeichnet werden. Mit ihrem inneren Ende ist sie an der Unruhwelle, mit dem äusseren am Unruhkloben befestigt. Durch ihre Elastizität sorgt sie dafür, dass die Unruh gleichmässig hin und her schwingt. Ihre aktive Länge bestimmt neben dem Trägheitsmoment des Unruhreifens dessen Schwingungsdauer. Deshalb findet man in den meisten Uhren einen Rücker, mit dem sich die aktive Länge der Unruhspirale verändern lässt. Verlängern der Unruhspirale bewirkt Nachgehen, Verkürzen ein Vorgehen der Uhr. Die Präzision mechanischer Uhren hängt auch von der Qualität des verwendeten Materials sowie der Form der Unruhspirale ab. Die Unruhspirale ist drei bis viermal dünner als ein menschliches Haar und wiegt etwa 2/1.000 Gramm. Trotzdem vermag sie einer Spannung von 600 Gramm zu widerstehen. Mehr als 200.000.000-mal pro Jahr zieht sie ihre feinen Windungen zusammen und dehnt sie danach wieder aus.
Halbewiger Kalender.
Eine solche Armbanduhren, bei denen sich der Stundenzeiger nur einmal täglich um seine Achse dreht, also auf dem Zifferblatt die Stunden von 1 bis 24 direkt anzeigt. Diese Form der Indikation ist selten, weil sie sehr gewöhnungsbedürftig und schwierig abzulesen ist. Daneben gibt es auch Armbanduhren mit zwei Stundenzeigern. Einer davon rotiert in zwölf, der andere in 24 Stunden einmal um seine Achse.
Komplettes Kalendarium mit Anzeige von Tag, Datum und Monat. In Monaten mit weniger als 31 Tagen ist hierbei eine manuelle Korrektur der Datums- und der Monatsindikation erforderlich. Bei manchen Armbanduhren mit Vollkalendarium wird die Monatsanzeige jeweils am 31. automatisch weitergeschaltet.
Die verbreitete Bezeichnung „wasserdicht bis 30 Meter“ (3 bar, 3 atm) stützt sich auf die Deutsche Norm (DIN) 8310. Danach dürfen Uhren die Bezeichnung „wasserdicht“ tragen, wenn sie gegen Schweiss, Spritzwasser und Regen resistent sind. Zudem darf in einem Meter Tiefe mindestens 30 Minuten lang keine Feuchtigkeit eindringen. Der Zusatz 30 m, 3 bar oder 3 atm ist nicht geregelt, besagt jedoch, dass diese Uhren vom Fabrikanten einem entsprechenden Prüfdruck ausgesetzt wurden. Gleichwohl empfiehlt es sich nicht, mit solchen Uhren zu schwimmen oder gar zu tauchen.
Eine der frühesten Zusatzfunktionen bei mechanischen Räderuhren, bekannt seit dem 16. Jahrhundert. Sie melden sich zur eingestellten Zeit auf akustische Weise. 1908 liess sich Eterna einen ersten Armbandwecker patentieren. Bekannte Armbandwecker sind die 1947 lancierte „Cricket“ von Vulcain, das 1951 präsentierte Modell „Memovox“ von Jaeger-LeCoultre sowie die 1969 vorgestellte „Memomatic“ von Omega, bei der sich die Weckzeit minutengenau einstellen lässt. Armbandwecker gibt es mit manuellem oder automatischem Aufzug.
Ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian verschiebt sich die Zeit nach jeweils 15 Längengraden um eine volle Stunde. Dieses Weltzeitsystem wurde 1883 zuerst von Kanada und den USA eingeführt. Deutschland schloss sich 1893 an. Uhren mit Weltzeitindikation zeigen bis zu 24 Zonenzeiten auf einem Zifferblatt an. Ein Zusatzmechanismus ermöglicht die Darstellung mehrerer Zonenzeiten (System „heure universelle“ bis hin zu 24). Weltzeit-Armbanduhren, die es seit den dreissiger Jahren gibt, sind vor allem bei Langstreckenfliegern und Geschäftsleuten, die häufig über weite Entfernungen hinweg telefonieren müssen, sehr beliebt. Die Renaissance der mechanischen Armbanduhr hat in ihrer Funktion und Praktikabilität höchst unterschiedliche Systeme mit sich gebracht.
Zwischen Platine und Zifferblatt liegendes Räderwerk. Es überträgt die Drehungen der Minutenradwelle auf den Stundenzeiger. Ausserdem dient es in Verbindung mit dem Zeigerstellsystem dazu, dass sich Stunden und Minutenzeiger über die gezogene Krone exakt richten lassen.
Sekundenzeiger, der im Zentrum des Zifferblattes angeordnet ist. Bei Uhren mit Zentralsekunde ist die Minutenradwelle durchbohrt, um Platz für die Welle des Sekundenzeigers zu schaffen. Zu unterscheiden sind Werke mit direkter oder indirekter Zentralsekunde. Direkte Zentralsekunden liegen im Kraftfluss des Räderwerks, indirekte ausserhalb desselben.
Zugfedern sind lange, elastische und spiralförmig aufgewickelte Stahlstreifen, die bereits im Verlauf des 15. Jahrhunderts als Energiereservoir in mechanischen Uhren Verwendung fanden. Sie sind im Federhaus untergebracht und entwickeln im voll aufgezogenen Zustand ihr höchstes Drehmoment. Mit abnehmender Federspannung nimmt auch das Drehmoment kontinuierlich ab, was sich auf den Gang einer Uhr auswirkt. Bei Uhren mit automatischem Aufzug wird die Zugfeder regelmässig nachgespannt. Dies bewirkt ein relativ konstantes Drehmoment und damit einen gleichmässigeren Gang. In modernen Armbanduhren finden im Allgemeinen sog. „Nivaflex“-Zugfedern Verwendung. Diese bestehen aus einer Speziallegierung, sind dauerelastisch sowie weitgehend bruchresistent. Die S-förmigen „Nivaflex“-Zugfedern haben eine gleichmässige Kraftabgabe.
Die Erfindung der Zylinderhemmung geht auf das Jahr 1726 und den englischen Uhrmacher George Graham zurück. Bei Armbanduhren findet man sie in älteren und sonst nur noch in einfachen und preiswerten Exemplaren. Bei dieser Hemmung fehlt der Anker als Verbindungsglied. Vielmehr greifen die Zähne des Hemmungsrades direkt in die als hohlen Zylinder ausgeformte Unruhwelle. Wegen der ungenügenden Gangleistungen wird die Zylinderhemmung heute nicht mehr verwendet.