Qualitätsmerkmale in der schweizer Uhrenbranche

Qualitätssiegel und Zertifizierungen von Uhrwerken gibt es schon lange in der schweizer Uhrenbranche. Um einen Überblick darüber verschaffen zu können, fasse ich die bekanntesten gerne zusammen.

COSC (Contrôle officiel suisse des chronomètres)

Die COSC Zertifizierung ist die bekannteste in der gesamten Uhrenindustrie. Marken wie Omega, Breitling, Tudor, Longines, Rolex, Oris oder Tissot lassen die Uhrwerke in der separaten offiziellen Schweizer Kontrollstelle prüfen. Dort wird das Uhrwerk auf Ihre Genauigkeit überprüft und dies in verschiedenen Lagen und Temperaturunterschieden. Der gesamte Prozess dauert ganze 15 Tage.

Die durchschnittliche tägliche Abweichung sollte wie auf der unten abgebildeten Tabelle nicht -4 oder +6 Sekunden pro Tag sein. Die Kontrollstelle gibt es bereits seit 1878 und hat in den vergangenen Jahre 1.6 bis 1.8 Millionen Uhrwerke geprüft.

Nebst den mechanischen Werken prüft COSC ebenfalls Quarzuhren auf ihre Genauigkeit. In dem ca 2 Wochen langen Testverfahren werden sie unter anderem in verschiedene Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten getestet. Genauere Details können Sie aus der folgenden Tabelle entnehmen:

Mechanische Werke mit einem Werkdurchmesser kleiner als 20mm haben wie oben ersichtlich ist weniger präzise Genauigkeitsanforderungen.

Nach einem erfolgreichen Testresultat darf der Hersteller die Uhr offiziell als Chronometer bezeichnen. Falls ein Uhrenliebhaber eine genaue mechanische Armbanduhr sucht, ist ein Chronometer zertifiziertes Werk ein Muss.

Nebst den mechanischen Werken prüft COSC ebenfalls Quarzuhren auf ihre Genauigkeit. Die werden total 13 Tage lang getestet in verschiedenen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten. Genauere Details können Sie aus der folgenden Tabelle entnehmen:

Nach einem erfolgreichen Testresultat darf der Hersteller die Uhr offiziell als Chronometer bezeichnen. Falls ein Uhrenliebhaber eine genaue mechanische Armbanduhr sucht, ist ein Chronometer zertifiziertes Werk ein Muss.

METAS (Eidgenössische Institut für Metrologie)

METAS ist das Eidgenössische Institut für Metrologie, realisiert und vermittelt international abgestimmte und anerkannte Masseinheiten in der erforderlichen Genauigkeit. METAS zertifiziert im Moment lediglich Uhren von Omega. Das gesamte Testing dauert ca. 10 Tage und findet nach der 13 tägigen COSC Zertifizierung statt. Das heisst ein Co-Axial Master Chronometer hat nach der produktion eine fast 1 Monatige Testphase. Somit wird nach der COSC-Zertifizierung folgendes getestet:

  • die Funktion jedes Uhrwerks, wenn es einem Magnetfeld von über 15’000 Gauss ausgesetzt wird
  • die Funktion jeder Uhr, wenn sie einem Magnetfeld von über 15’000 Gauss ausgesetzt wird
  • den mittleren tägliche Gang (verschiedene Stellungen und Temperaturen) zwischen 0 und +5 Sek./Tag vor und nach der Aussetzung gegenüber Magnetfeldern von über 15’000 Gauss
  • die Gangreserve (Leistungsreserve in Stunden) entsprechend dem Uhrenmodell
  • die Wasserdichtigkeit (unter Wasser in bar gemessen) entsprechend dem Uhrenmodell

Das bemerkenswerte am gesamten Testing ist, dass ein starkes Magnetfeld nicht die Genauigkeit der Uhr beeinflussen darf. Zusätzlich wird ebenfalls die Gangreserve geprüft. Im gegensatz zur COSC, befindet sich das Uhrwerk in der gesamten Testingphase bereits im Gehäuse.

Poincon de Geneve

Der Poincon de Geneve gibt es bereits seit 1886 ist einer der konservativsten Qualitätssiegel. Grund dafür ist dass die Produktion, Zusammenbau und Regulierung des Uhrwerks ausschliesslich auf dem Genfer Kantonsterritorium stattfinden darf. Er zeichnet sich vor allem für seine Ästhetik aus, denn die meisten Einzelteile müssen von Hand geschliffen und hochpoliert sein. Auf die Ganggenauigkeit wird weniger Wert gelegt, denn es wird lediglich eine Minute Ganggenauigkeit pro Tag über 7 Tage vorgeschrieben. Auf Uhrwerken von Marken wie Vacheron Constantin, Cartier, Chopard und Roger Dubuis ist somit auf dem Uhrwerk der Genfer Stempfel abgebildet.